Ich wurde zum Studium »gezwungen«

Wie oft ist es mir schon passiert, durch Vergesslichkeit, Zuspätkommen oder höhere Gewalt, dass ein geplantes Vorhaben nicht ausgeführt werden konnte. Als junger Mensch geriet ich dann oft schon mal schnell in Panik. Heute sehe ich so etwas gelassener und tröste mich mit den Worten: »Wer weiß, wofür es gut war«.

Aber ein Ereignis hat mich bis heute tief geprägt. Nach Abschluss der achten Klasse wollte ich den Beruf eines Technischen Zeichners in einem der größten Betriebe unserer Stadt, in dem auch mein Stiefvater arbeitete, ergreifen. Durch diese gute Beziehung war meine Lehrstelle so gut wie sicher. Ich benötigte von der Abteilung Volksbildung nur noch ein Dokument für den weiteren Ausbildungsweg. Das wurde mir jedoch verweigert. Als sogenanntes Arbeiterkind sollte ich einen anderen Bildungsweg einschlagen, nämlich Abitur und Hochschulstudium. Auch durch ein persönliches Gespräch mit den Eltern und bittere Tränen meinerseits...


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