Am Tag nach dem Terror

Boston müht sich nach dem Bombenanschlag um Rückkehr zur Normalität

  • Sebastian Moll, Boston
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Boston ist am Tag nach dem Anschlag auf den Marathonlauf um Normalität bemüht. Gouverneur und Bürgermeister haben Büros und Geschäfte ermutigt, den Betrieb wieder aufzunehmen. Doch normal ist nichts hier, weniger als 24 Stunden nachdem unbekannte Täter mit zwei Bomben vor der Ziellinie des legendären Stadtlaufs ein Massaker angerichtet haben.

Der Verkehr ist rund um die Innenstadt auch zur Spitzenzeit so dünn wie sonst nur an einem Sonntag. Viele Bostoner haben sich entschlossen, zu Hause zu bleiben. Rund um die Boylston Street, die Zielgerade, die sich am Montag in ein blutiges Schlachtfeld verwandelt hatte, sind Militärfahrzeuge geparkt. Ein riesiges weißes Zelt, das zur Erstversorgung der Opfer aufgebaut wurde, spannt sich quer über die Straße. Vor jedem öffentlichen Gebäude stehen uniformierte Beamte und kontrollieren Taschen. Kamerateams belagern das Harvard Medical Center an der Clarendon Street, in dem viele der Opfer liegen und zum Teil noch um ihr Leben kämpfen.

Vor dem Marriott Hotel an der Huntington Avenue, keinen Kilometer vom Ziel entfernt, stehen Läufer in Trainingsanzügen mit ihren Taschen Schlange, um ein Taxi zum Flughafen zu ergattern. Sie wollen weg hier, so schnell wie möglich.

Zwischen ihnen drängeln sich Pat und Lena Monroe-Duprey hindu...


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