Zugedröhnt in die Zukunft

René Heilig über das Drogenproblem in Afghanistan

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Auch wenn man nur noch selten von Afghanistan hört - das Land gibt es noch. So wie den Krieg und all die anderen Probleme, die zu beseitigen der Westen jahrelang versprochen hatte. Der US-Journalist David Axe hat jüngst Truppen seines Landes in die afghanische Provinz begleitet und ein Video ins Internet gestellt. Gezeigt wird ein Posten der lokalen Polizei. Solche Einheiten sind Teil der neuen Ordnung, sollen sie schützen. Doch die Kalaschnikow-Typen waren so zugedröhnt, dass sie Freund wie Feind nur hasch- und opiumselig umarmen konnten.

Man mag einwenden, besser kiffen als killen. Doch das Drogenproblem ist wahrlich nicht nur auf die Polizei begrenzt. Das UN Office on Drugs and Crime (UNDOC) warnt in seinem aktuellen, knapp 30-seitigen Bericht vor einer weiteren Ausweitung des Mohnanbaus in Afghanistan. Und damit vor einer Opium-Schwemme. Auch in jenen Gegenden, in denen das Problem beseitigt schien, blühen wieder Plantagen. Bemühungen zum Aufbau alternativer Landwirtschaft, von der die Bauern und ihre Familien auch leben können, haben zu wenig Früchte getragen.

Die Folgen? Korrupte Beamte wünschen sich eine dritte Hand zum Aufhalten, Warlords kalkulieren Machtzuwachs, internationale Kartelle erweitern die Vertriebssysteme, Interpol- und Gesundheitsexperten überkommt das Grauen, wenn sie an künftige Opferzahlen denken.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.