Die Opferrolle abstreifen
Flüchtlingsfrauen beraten über ihre Lebenssituation und ihren Protest
Ab heute findet in Hamburg eine Konferenz von und für Flüchtlingsfrauen statt. Mit EYLEM SILAN, Mitorganisatorin der Konferenz, sprach ULRIKE KUMPE über die Gründe der Proteste der Flüchtlingsfrauen und ihre spezifischen Probleme.
nd: Der Name der Konferenz ist »Flüchtlingsfrauen sagen ›Es reicht!‹« Was reicht Ihnen?
EYLEM SILAN: Jahrelang sind wir unserer Rechten beraubt worden. Wir haben keine Freiheit bekommen, obwohl wir für die Freiheit geflohen sind, weil wir freie Frauen sein wollten. Aber man hat uns wieder in eine Abhängigkeit gebracht, die uns Jahre unseres Lebens geraubt hat. Wir sagen es reicht, mit der Ausgrenzung, dem Rassismus, ohne Arbeitserlaubnis, kaum medizinischer Versorgung und mit der Isolation in Lagern. Die Gesetze wirken sich so massiv aus, dass wir kaum Handlungsmöglichkeiten haben. Das macht psychisch kaputt. Und dann ist da der schlimmste Angstfaktor: Die Abschiebung.
Flüchtlingsproteste zu organisieren ist sehr schwierig, wegen der vielen Auflagen. Wie gehen Sie damit um?
Wir gehen in die Heime oder Lager. Ich bin im Moment in Nordrheinwestfalen. Wir haben dann noch das große Problem, dass wir von Sicherheitsleuten öfter...
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