Was kochst du heute?

Der Alltag sieht so aus, dass die Mutter ihre Messer wetzt, bevor sie abends mit ihnen aus dem Haus geht. Ganz normal ist das. Denn sie arbeitet als Köchin in der Gaststätte nur ein paar Schritte über die Dorfstraße. Bevor sie aufbricht, schickt sie ihre Kinder ins Bett. Wenn ihre zwei Sprösslinge sie damit etwas aufhalten wollen, dass sie noch Hunger und Durst haben, macht sie auch dieses Spiel mit. Und jeden Abend muss sie dieselbe Frage ihres Sohnes beantworten: Was kochst du heute?

Sie ist eine gute Mutter. Sagt noch, dass der ins Zimmer scheinende Mond auf die Kinder achtgeben wird, und verlässt sich auf die achtjährige Marie, die auf den jüngeren Bruder François aufpasst und ihm etwas erzählen kann, wenn er sich fürchtet im »Nachtgeknister«. Zum Umfallen müde wird sie später nach Hause zurückkehren, wenn die Kleinen längst schlafen. Alles, was zwischendurch passiert, erfährt sie natürlich nicht. Da erge...