Razzia bei Hells Angels: Beweise statt Waffen
Durchsuchungen in Wilmersdorf und Wedding
(dpa). Bei Durchsuchungen in der Rockerszene hat die Berliner Polizei zwar nicht die erhofften scharfen Waffen gefunden, aber zahlreiche Beweismittel sichergestellt. Weitere Details dazu wollte Polizeisprecher Stefan Redlich am Freitag nicht nennen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Eigentlich hatte die Polizei bei der Aktion gegen die Hells Angels am Donnerstagabend Pistolen und Sturmgewehre gesucht. Gefunden wurden aber nur Wurfsterne und Springmesser.
Spezialkräfte hatten in Wedding und Wilmersdorf 15 Wohnungen, Bars und Bordelle im Milieu der Rockergang kontrolliert. An dem Großeinsatz am Donnerstagabend waren rund 300 Polizisten beteiligt, darunter 70 Spezialkräfte und Spürhunde. Festnahmen gab es nicht, auch keinen Widerstand. Zuvor hatte es den begründeten Verdacht gegeben, dass sich in einem der Objekte Pistolen und Sturmgewehre befinden. Es gab einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss. Sturmgewehre unterliegen dem Kriegswaffenkontrollgesetz.
Warum die Waffen doch nicht da waren, blieb zunächst unklar. Es gebe mehrere Möglichkeiten, sagte Redlich. Entweder, sie waren nie an dem vermuteten Ort, oder sie werden an unbekannter Stelle versteckt. »Letztlich müssen Rocker immer damit rechnen, dass sie durchsucht werden. Insofern sind sie vorsichtig, was sie in ihren Wohnungen behalten.« Hinweise darauf, dass die Waffen durch einen Tipp kurz vor der Aktion weggeschafft worden seien, gebe es nicht.
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