Die letzte Fahrt der »Atlantis II«
Schrottschiff vor Usedom wird endlich geborgen
Stralsund/Netzelkow (dpa/nd). Die im Achterwasser vor Usedom gesunkene »Atlantis II« wird nun nach mehr als 15 Jahren gehoben und verschrottet. Eine Bergungsfirma begann gestern im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund mit den vorbereitenden Arbeiten. Wie das Amt weiter mitteilte, soll das Schiff voraussichtlich in einer Woche mit einem Schubschiff in das polnische Szczecin gebracht werden. Dort soll es zerlegt und entsorgt werden.
Seit rund 17 Jahren liegt das 53 Meter lange Seebäderschiff, das einst als Butterschiff nach Helgoland fuhr, im Hafen von Netzelkow. Mehrfach musste das Land auf eigene Kosten Öl abpumpen lassen. »Ich bin froh, wenn diese Gefahrstelle, die gleichzeitig ein Schandfleck ist, noch vor der Urlaubssaison endlich beseitigt wird«, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, Holger Brydda. Da kein Eigentümer ermittelbar war, übernimmt die Bundesbehörde die Kosten in Höhe eines niedrigen sechsstelligen Betrages.
Im Jahr 1996 hatte die Hansa Shipping APS im Auftrag einer Lichtensteiner Ostseereederei das Schiff in den Netzelkower Hafen bringen lassen. Ursprünglich sollte die »Atlantis II« nur wenige Wochen bleiben, doch dann lösten sich beide Firmen auf. Das Schiff schlug 1998 leck, wurde notdürftig abgedichtet und leer gepumpt, sank dann aber im Sommer 2012 ein zweites Mal.
Um Umweltschäden zu vermeiden, seien damals in Abstimmung mit den Umweltbehörden rund 4000 Liter eines Öl-Wassergemisches abgepumpt und fachmännisch entsorgt worden. Die Stelle wurde mit Ölsperren gesichert. Das Wasser- und Schifffahrtsamt wies das Wrack als Gefahrenstelle aus und richtete ein Sperrgebiet ein. Weil es eine Gefahr darstelle, müsse es gehoben werden, sagte Brydda.
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