»Adolf Hitler Superstar«
MEDIENgedanken: 30 Jahre »Hitler-Tagebücher
Es gab Fisch zum Frühstück. Am Morgen des 25. April 1983 präsentierte ein kleiner Reporter der wartenden Weltpresse das, was sein großer Kollege Kisch 41 Jahre zuvor als »Solokarpfen« beschrieben hatte: eine Exklusivmeldung, neudeutsch Scoop genannt: Adolf Hitler, ging die News um den Globus, hat Tagebuch geschrieben, viel Tagebuch, täglich sogar, 60 Bände, aufgespürt vom »Stern«. Genauer: Gerd Heidemann, der unter überlebensgroßen Titelbildern scheu, aber stolz die Finger zum Victory in die Hamburger Frühlingsluft reckte. Ein Knüller!
Gut, dass der Führer als schreibfaul galt, dass ihm selbst kleinste Notizen zuwider waren, dass man seinen Vornamen nicht mit F schreibt und überhaupt selten mal eins zum anderen passte in dieser sensationellsten aller literarischen Entdeckungen seit den antiken Schriften von Qumran - egal! Es galt Großes zu verkünden; da wollte man bei Gruner + Jahr, dieser Institution mit Alsterblick, nicht ha...
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