Das Leben ist ein Streichquartett
Ab Donnerstag im Kino: »Saiten des Lebens« von Yaron Zilberman
Ein Streichquartett Beethovens sei in Wahrheit das Geschabe von Pferdeschwänzen auf Katzendärmen, schrieb William James (1842-1910), Begründer des philosophischen Pragmatismus. Aber die Anwendung dieser Beschreibung schließe keineswegs die gleichzeitige Anwendbarkeit einer völlig andersartigen Beschreibung aus.
Regisseur Yaron Zilberman hat sich in seinem Spielfilmbebüt »Saiten des Lebens«) für eine solch völlig andersartige Beschreibung entschieden. Beethovens Streichquartett op. 131, cis-moll, wird bei ihm zur Metapher für das Zusammenleben der Filmprotagonisten: zweier Geiger, eines Cellisten und einer Bratscherin, deren Ensemble »The Fugue« sich in der Probenphase zum Festkonzert anlässlich seines 25-jährigen Bestehen befindet. Die leere Bühne des Konzertsaals steht am Anfang und Ende des Films.
In den 100 Minuten dazwischen gerät die Welt der vier Musiker buchstäblich aus den Fugen. Bei einer Probe im Haus des Celli...
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