Moskau kopiert den Hyde-Park
Am 1. Mai öffnen in Russlands Metropole zwei Plätze zum amtlich erlaubten Dampfablassen
Gleich zwei Mal hat die Moskauer Stadtregierung den Londoner HydePark kopiert, um die Protestbewegung besser im Blick zu haben. Die protestiert gegen das Projekt.
Selbst wer mit einem Stadtplan bewaffnet anrückt, hat Probleme, den mysteriösen Ort im Moskauer Sokolniki-Park zu finden. Von Hinweisschildern weit und breit keine Spur, ein tadschikischer Gastarbeiter, der am zentralen Springbrunnen die letzten Schneereste zusammenkehrt, zuckt hilflos mit den Schultern. Das Wort Gaid-Park hat er noch nie gehört. Gaid-Park ist die Transliteration für Hyde-Park. Und dieses Londoner Original, wo jeder für seine Weltverbesserungsvorschläge rekrutieren oder einfach nur seinem Frust Luft machen kann, hat die Moskauer Stadtregierung jetzt gleich zwei Mal kopiert. Entstanden war die Idee auf dem Höhepunkt der Protestbewegung nach den angeblich manipulierten Parlamentswahlen 2011.
Bis zu 120 000 Menschen gingen damals allein in Moskau auf die Straße. Die Stadtoberen wollten Demonstranten weg vom Kreml und anderen zentralen Plätzen haben, scheuten abe...
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