Telekom tritt auf die Internetbremse
Pläne des Konzerns zum Ende der Netzneutralität sorgen für anhaltende Kritik
Neukunden der Deutschen Telekom erhalten seit gestern nur noch Internetverträge, in denen der Konzern Datenobergrenzen festlegt. In den nächsten Jahren sollen die Drossel-Pläne zudem auf Altverträge ausgeweitet werden. Auch Kunden der Konkurrenz sind indirekt von dem Vorhaben betroffen.
Als die Deutsche Telekom im Jahr 1995 als privates Unternehmen aus der Deutschen Bundespost hervorging, ahnte wohl kaum jemand, welche Tragweite diese Entscheidung Jahre später für das damals noch in den Kinderschuhen steckende Internet haben sollte. Der Bonner Konzern behielt dank der Entscheidung der Kohl-Regierung nicht nur Millionen Kunden für den Wettbewerb auf dem zukünftigen »freien Markt«. Der einstige Staatsmonopolist bekam zudem die Rechte am Tausende Kilometern umfassenden Telefonnetz und damit die Infrastruktur für das später eingeführte deutlich schnellere DSL-Internet.
Zwar darf der Rosa Riese seinen Konkurrenten den Zugang zu den Leitungen aufgrund des Telekommunikationsgesetzes nicht verwehren, doch der Konzern kassiert für den Dienst Durchleitgebühren. Deren Höhe wird von der Bundesnetzagentur festgelegt. Diese Vorherrschaft über die Datenautobahn wird durch die Pläne der Deutschen Telekom, eine Datenobergrenz...
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