Europatag! - Keiner feiert

  • Dominic Heilig
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Der Autor ist Politikwissenschaftler und Mitglied des Vorstands der LINKEN und deren Internationaler Kommission.
Der Autor ist Politikwissenschaftler und Mitglied des Vorstands der LINKEN und deren Internationaler Kommission.

Gleich zweimal gibt es diesen sogenannten Europatag. So recht feiern möchte aber zurzeit niemand in Europa. Arbeitslose, prekär Beschäftigte, alleingelassene Eltern und Kinder, diskriminierte Minderheiten und Linke sowieso nicht. Warum auch.

Den einen gibt es seit 1964. Er soll an die Gründung des Europarates am 5. Mai 1949 erinnern. Der zweite wird seit 1986 feierlich begangen und erinnert an die Pariser Rede des französischen Außenministers Robert Schumann am 9. Mai 1950, die als Startschuss zur Gründung der Europäischen Union (EU) gilt. Als Feiertag sollte dieser Europatag sogar Eingang in die Europäische Verfassung finden. Mit dem Scheitern des Verfassungsvertrages scheiterte der symbolische Akt. Im Vertrag von Lissabon taucht er nicht mehr auf.

Mir bedeutet Europa viel, dieser Tag hingegen nichts. Es gibt auch kaum Grund eine Union zu feiern, die in den Jahren der Wirtschafts- und Finanzkrise ihre letzten und eh nur...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.