Götterdämmerung der Star-Ökonomen

Die US-Forscher Rogoff und Reinhart lieferten die wissenschaftliche Begründung für Europas Sparpolitik. Doch die Harvard-Ökonomen haben sich verrechnet.

Eine Götterdämmerung wie Uli Hoeneß erleben gerade auch zwei weltberühmte Wirtschaftswissenschaftler: Die US-Forscher Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart haben zugegeben, bei ihren Recherchen über die Staatsverschuldung seit 1945 fehlerhafte Daten in ihre Excel-Tabellen getippt zu haben. Die Star-Ökonomen lieferten bislang die wissenschaftliche Begründung für die Sparwut vieler Regierungen in aller Welt: Starkes Wirtschaftswachstum gebe es nur bis zu einer öffentlichen Verschuldung von höchstens 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Basieren also alle Euro-Rettungspakete sowie die sozial verheerenden Sparprogramme in Ländern wie Irland und Spanien oder der Sozialabbau in Großbritannien und Deutschland auf fehlerhaften Zahleneingaben zweier US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler? »Nein«, beteuern die Anhänger von Mini-Staatsquoten und Stellenstreichungen in Behörden. Doch rücken sie vorsichtig ab von den lange verehrten Ö...