"Diese Kämpfe kann man kaum ertragen"
Die Zoologin Jane Goodall über kriegerische Affen und die Authenzität eines Disneyfilmes
Mr. H und Jane Goodall sind unzertrenntlich. Der Plüsch-Schimpanse mit einer Banane in der Hand begleitete die 79jährige Zoologin, die jahrelang unter Schimpansen lebte und bahnbrechende Entdeckungen über ihr Verhalten machte, zur Premiere von „Schimpansen“. Der Naturfilm von Alastair Fothergill und Mark Linfield folgen dem Schicksal von Oscar, einem tapsigen, neugierigen Baby, das seine Mutter im Kampf mit einer anderen Schimpansen-Population verliert und von Freddy, dem Alpha-Tier der Herde adoptiert wird. Der Film hat mittlerweile Diskussionen um die Authentizität von Dokumentarfilmen ausgelöst, da mehrere kleine Schimpansen als Oscar vor der Kamera standen. Mit der Zoologin Jane Goodall sprach Katharina Dockhorn.
nd: Frau Goodall, welche Funktion hatten Sie bei dem Film?
Goodall: Ich habe die Regisseure wissenschaftlich beraten. Da ich den fertigen Film mag, promote ich gerne den Film. Wir hoffen, dass mein Name hilft, viele Menschen ins Kino zu locken und sie motiviert, den Schimpansen zu helfen.
Mögen sie Naturfilme, die Tiere vermenschlichen?
Für alle meine Filme hatte ich den Schimpansen Name gegeben. Weil jedes Tier eine unverwechselbare Persönlichkeit und Geschichte hat. Filmemacher können noch so gute Bücher schreiben, die Tiere bestimmen, was zu sehen ist. Keiner kann planen, ob ein Alpha-Männchen einen Waisen adoptiert. Oder Schimpansen schminken. Der Schimpanse mit der Narbe und sein Gefährte, die so furchterregend wirken, verhalten sich auch in freier Wildbahn aggressiver als andere Artgenossen.
Die eine Gruppe lebt in der Elfenbeinküste, die andere in Uganda. Begegnet sind sie sich nie. Rechtfertigt eine aktionsre...
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