Indifferenz als Methode
Interne Studie: Parteivorstand betreibt die »Verwaltung des eigenen Untergangs«
Wer glaubt, ohne Profil gehe alles glatt, wird vermutlich beim heute beginnenden Piratenparteitag ins Schleudern kommen.
Vor dem Piratenparteitag in Neumarkt in der Oberpfalz reißen die Abgesänge auf die einst hochgelobten Newcomer des deutschen Parteiensystems nicht ab. Die prominente frühere Bundesgeschäftsführerin Marina Weisband gab in Interviews an, dass es ihr »egal« sei, ob die Partei in den Bundestag komme oder nicht. Martin Kröger, Geschäftsführer der Piraten in Schleswig Holstein, rät seiner Partei ganz ab, zu den Bundestagswahlen anzutreten. Seit dem Bochumer Parteitag im November 2012 treten Landes- und Kreisvorstandsmitglieder im Wochentakt zurück, so dass die Gliederungen der Partei zunehmend handlungsunfähig werden. Zuletzt musste der Landesvorstand in Sachsen-Anhalt Beschlussunfähigkeit erklären. Die Bremer Vize-Landeschefin Beate Prömm trat zur rechtspopulistischen AfD über. Dem Bundesvorstand wird in einem internen Gutachten attestiert, die Partei nicht zu führen, sondern die »Verwaltung des eigenen Untergangs« betreiben.
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