Der Fettnäpfchenvermeider
Thomas Bach kandidiert für die IOC-Spitze - der dringend benötigte Visionär ist er nicht
Endlich ist es raus. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, machte am Donnerstag öffentlich, was längst jeder wusste. Der ehemalige Fechter will die letzte Sprosse der olympischen Karriereleiter erklimmen und bewirbt sich für das Präsidentenamt des Internationalen Olympischen Komitees.
Thomas Bach hat lange gewartet, und doch ist er der erste, der sich aus der Deckung traut. Seit Jahren wurde über diesen Schritt mehr als nur spekuliert, nun ist offiziell, dass sich Bach am 10. September von der 125. IOC-Vollversammlung in Buenos Aires zum erst neunten Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees wählen lassen will. Offiziell hat der 59-jährige Fechtolympiasieger von 1976 noch keinen Gegenkandidaten, doch das wird sich in den kommenden Tagen schnell ändern. Es geht um die Nachfolge des scheidenden Belgiers Jacques Rogge, dem Bach im letzten Jahrzehnt treu und loyal als IOC-Vize gedient hat. Nun will Bach selbst ins Rampenlicht. Dabei ist der Tauberbischofsheimer eigentlich ein Mann der Vorsicht, ein gekonnter Strippenzieher hinter den Kulissen. Der Visionär und Reformer, den das IOC benötigt, ist er keineswegs.
»Gestern habe ich zunächst IOC-Präsident Jacques Rogge, anschließend die IOC-Mitglieder von...
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