Hochschuldemokratie ade
Frankreichs Hochschullehrer und Forscher wehren sich gegen die Liberalisierung der Universitäten
Unter dem konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy wurde das französische Hochschulsystem nach neoliberalen Kriterien umgestaltet. Die Studenten und Hochschullehrer des Landes setzten ihre Hoffnung in den Sozialisten Hollande. Dies offenbar vergeblich, denn auch unter der neuen Regierung bleiben die Universitäten privatwirtschaftlich orientiert.
Frankreichs Lehrer und Forscher sind gut organisiert und - mit Blogs, Zeitungsartikeln, Petitionen und diversen Protestformen - außerordentlich aktiv. Große Hoffnungen setzte man in die neue Wissenschaftsministerin Geneviève Fioraso, Lehrerin von Hause aus und Sozialistin wie Präsident Hollande, als sie im letzten Herbst eine aufwendige landesweite Befragung - genannt Assises - anstieß. Etwa 20 000 Personen beteiligten sich, 1300 Beiträge und 25 territoriale Berichte wurden gesammelt. Der nachfolgende Gesetzesentwurf wurde am 20. März dem Ministerrat vorgestellt und soll am 13. Mai in der Nationalversammlung diskutiert werden.
Sarkozys neoliberale Reformen des französischen Hochschulwesens seit 2006 haben viel Unmut hervorgerufen und viele, allen voran das Dozentennetzwerk Sauvons l’université! (Retten wir die Universität!) fordern die vollständige Rücknahme aller seiner Maßnahmen. Dass das ESR trotz des großen Brimboriums der...
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