Umweltfreundlich im Mainzer Straßenverkehr
Verkehrsverband: Leihfahrradsystem ausbauen
Mainz will offener werden für Radtouristen, doch die Voraussetzungen lassen zu wünschen übrig. Es fehlt an Hinweisschildern, und so kommt es immer wieder vor, dass Radfahrer, die sich in Mainz nicht auskennen, erst auf vielen Umwegen zum angesteuerten Ziel kommen. »Fast überall fehlen Schilder«, sagt Rupert Röder vom Kreisverband Rheinhessen des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).
Der Club testet die Radwege zwischen den touristischen Höhepunkten in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Wer beispielsweise mit dem Fahrrad zum Hauptbahnhof will, der wird über die Große Bleiche geleitet, eine der am meisten befahrenen Straßen der Stadt.
Auch in der Mainzer Neustadt, in den vergangenen Jahren zum Anziehungspunkt der Jugend geworden, sind Schilder Mangelware. Hinweise auf die neue Synagoge sind kaum vorhanden und wenn doch, dann deuten sie eher schamhaft und kaum sichtbar auf das architektonische Meisterwerk hin.
Dass es auch und vor allem an einer ausreichenden Zahl von Radwegen fehlt, wird ebenfalls kritisch vermerkt. Dabei hat der Verkehrsclub Verständnis, dass es nicht einfach ist, die Fahrradinfrastruktur zu verbessern - habe die Stadt doch angesichts der angespannten Haushaltslage viel zu wenig Mittel.
Weniger touristisch ausgerichtet ist das Leihradsystem der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), das seit genau einem Jahr unter dem Namen »MVGmeinRad« erfolgreich in Betrieb ist. Bis Ende vergangenen Jahres sind die Mainzer rund 145 000 Mal in den Sattel gestiegen. Inzwischen gibt es im ganzen Stadtgebiet über 100 Stationen, an denen die Räder ausgeliehen werden können.
Das Verleihsystem soll dazu beitragen, dass der immer stärker werdende Straßenverkehr allmählich umgestaltet wird. Er soll flüssiger und preiswerter werden und auch gesünder für die Teilnehmer. Mainz hatte sich erfolgreich an einem bundesweiten Wettbewerb für Fahrradverleihsysteme beteiligt und vom Bundesverkehrsministerium einen finanziellen Zuschuss erhalten. 11 000 Nutzer, Einheimische ebenso wie Touristen, haben sich inzwischen für de Leihfahrräder registrieren lassen. Erforderlich sind lediglich die Bankverbindung und der Personalausweis.
Die Domstadt mit dem Rad erkunden sollen aber nicht nur Einheimische und Touristen, sondern auch die Teilnehmer von Kongressen, Messen und anderen Großveranstaltungen. Die Stadt will ihnen die Möglichkeit geben, sich rechtzeitig anzumelden und zu registrieren, damit sie die Stadt mit den dunkelgelben Drahteseln der erfahren können.
Kooperationen sollen überdies dazu dienen, das Radwegenetz auszubauen. Hotels und Firmen sollen angesprochen werden, damit diese ihre Gäste und Mitarbeiter von den Vorteilen der Leihräder überzeugen. Ihre Zahl ist inzwischen auf fast 1000 gestiegen, und noch immer ist die Stadt nicht mit den Mieträdern flächendeckend versorgt.
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