Villenverlust dank Exzellenz

Ralf Hutter über den Ausverkauf an der Freien Universität

  • Lesedauer: 1 Min.

Auch eine interessante Variante von Privatisierung: Da gründet eine staatliche Universität eine Tochterfirma, schenkt ihr ein extra umfassend renoviertes Gebäude - und dann kommt diese Firma in Schwierigkeiten und verkauft das Gebäude nach wenigen Jahren. Fünf Millionen Euro soll die kleine Villa der Freien Universität wert gewesen sein, als sie sie der Deutschen Universität für Weiterbildung übereignete. Heute ist die FU froh, nicht noch die drohenden Verluste der gescheiterten DUW tragen zu müssen.

Vor der Schenkung wurde übrigens 2007 das Institut für Ethnologie aus dem Gebäude geworfen - zwischen Räumungs-Order und Auszug lagen nur zwei Monate, was für erheblichen Unmut bei den Betroffenen sorgte, die auf andere Gebäude verteilt wurden. Doch der Unmut half nichts, wehte doch der eisige Wind der »Exzellenz« an der FU, die unter dem damaligen Präsidenten Dieter Lenzen (heute Uni Hamburg) zwei mal für ihr unternehmerisches Präsidium ausgezeichnet wurde.

Vom DUW-Desaster betroffen ist aber auch die SPD. Selbst Klaus Wowereit engagierte sich von Beginn an für die DUW. Ex-Bildungssenator Jürgen Zöllner bereut das Projekt auch heute nicht.

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