Europa geht anders

Wirtschaftsleistung erneut gesunken / Aufruf gegen Troika-Diktat

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). »Que se lixe a Troika!« ist ein portugiesischer Schlachtruf. Sinngemäß übersetzt heißt er: »Zum Teufel mit der Troika!« Doch stattdessen soll die Sparzwangpolitik des Dreigespanns aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds auf ganz Europa ausgeweitet werden. Was sich dabei EU-Wettbewerbspakt nennt, soll einen europaweiten Rahmen für Lohndrückerei und Sozialabbau schaffen. Davon hat allerdings nicht einmal das Kapital etwas.

Die neuesten Wirtschaftszahlen belegen, dass die Politik der Troika gescheitert ist. Um 0,2 Prozent ist die Wirtschaftsleistung der Eurozone dieses Quartal gesunken. Sorgenkind Griechenland verzeichnet mit 5,3 Prozent wieder den stärksten Rückgang im gemeinsamen Währungsraum.

Doch gegen die geplante »Troika für alle« regt sich Widerstand. Der kommt diesmal aus den Alpen. Vor allem österreichische Linke initiierten einen Aufruf mit dem Titel »Europa geht anders«, der am Mittwoch in Österreich, der Bundesrepublik, Frankreich und Italien vorgestellt wurde und bis Mittwochnachmittag 500 Unterstützer fand. Mit dabei ist auch die Sprecherin der SPD-Linken Hilde Mattheis. »Es braucht eine Kehrtwende hin zu einem demokratischen, sozialen und ökologischen Europa der Vielen«, heißt es in dem Appell.

Derweil hat die rechtspopulistische Alternative für Deutschland ein Pendant in Griechenland bekommen. Programmatisch nennen sich die hellenischen Eurokritiker »DRACHME, Griechische Demokratische Initiative Fünf Sterne«. Die DRACHME versucht sich zwar links zu geben und nach allen Seiten hin offen für Koalitionen zu wirken. Doch an ihrem rechten Charakter lässt sich nicht zweifeln. Schließlich will sie nichts weniger als einen »patriotischen Sozialismus« einführen und lehnt in ihrer Gründungserklärung »die Nihilisierung der Nation« und eine »gleichmachende multikulturelle Globalisierung« ab.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -