»Gänsehaut«

Eine Referatschefin »Rechtsterrorismus« und das Geheimdienst-Dilemma

Mit seiner 72. Sitzung beendete der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages am Donnerstag seine Beweiserhebung. Nun beginnt die Formulierung des Abschlussberichtes, der Anfang September im Plenum debattiert wird.

Die erste Zeugin am gestrigen Tag ist 52 Jahre alt und arbeitet als Referatsleiterin im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Folglich ist der Name Rita Dobersalzka falsch. Sicher nicht falsch ist es, dass die Frau »Gänsehaut bekam«, als sie im November 2011 erfuhr, wer sich hinter dem Kürzel NSU verbarg. Das waren »jene drei 1998 untergetauchten Jenaer Bombenbastler, um die sich ihr Referat »Rechtsterrorismus« kümmern sollte. Und plötzlich sei in jenem November »alles wieder so präsent gewesen«.

Das ganze Berufsleben habe sie sich »für die Bekämpfung des Rechtsextremismus eingesetzt«. Und zwar »durchaus erfolgreich«, meint sie. Umso mehr war der NSU »ein Schock«. Man nimmt ihr das durchaus ab, zumal es so etwas wie den Nationalsozialistischen Untergrund und eigentlich auch ihr Referat »Rechtsterrorismus« offiziell gar nicht gab. In einem Sprechzettel für die nachrichtendienstliche Lage im Kanzleramt, verfasst für einen aus d...


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