Weniger Beteiligung an Multikulti-Spektakel

Vielen Gruppen sind die Kosten für den Auftritt beim Karneval der Kulturen zu teuer

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). In Berlin-Kreuzberg wird es über Pfingsten wieder bunt, laut und voll: 4400 Tänzer, Musiker und andere Akteure wollen am Sonntag bei der Parade zum Karneval der Kulturen mitmachen. 75 Gruppen sind laut Veranstalter bei dem Berliner Multikulti-Umzug mit von der Partie. 2011 seien es noch 95 gewesen. Nach Angaben einer Sprecherin liegt der Teilnehmer-Rückgang am Geld: Die meisten Gruppen sagten demnach ab, weil sie die Kosten von 3000 bis 9000 Euro nicht zahlen könnten. Die Parade wirbt um Spenden - und auch für einen speziellen Fonds beim Senat, der die Ensembles unterstützen soll.

Zum Karneval der Kulturen gehört ein viertägiges Straßenfest auf dem Blücherplatz, das bereits am Freitag beginnt. Die Organisatoren erwarten insgesamt mehr als eine Million Besucher. Initiator des 1996 gestarteten Festivals ist die Werkstatt der Kulturen. Neu beim Umzug sind dieses Jahr Gruppen aus Paraguay und Schottland. Die Berliner Hafenbar kommt mit Schlagern im Gepäck. Das Funkhaus Grünau führt »Upcyling« vor, alternative Kreationen aus recycelten Materialien.

Beim Straßenfest mit 350 Ständen soll es »Musik aus allen Himmelsrichtungen« geben, dazu »kulinarische und handwerkliche Überraschungen«. »Der Karneval der Kulturen ist ein kulturelles Highlight unseres Bezirks. Die Umzugsgruppen bilden das Herz der Veranstaltung«, sagt die Kulturstadträtin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann. »Der Senat sollte einen Teil der Einnahmen durch die Tourismusabgabe City Tax darauf verwenden, den Karnevalisten endlich die verdiente finanzielle Wertschätzung entgegenzubringen!«

Das sieht die Grüne-Fraktion des Bezirks genauso: »Mit dem Karneval der Kulturen groß für Berlin werben, die Karnevalisten aber überhaupt nicht unterstützen - das Konzept des Senats kann ja nicht funktionieren«, sagt Grünen-Fraktionssprecherin Paula Riester.

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