»Dein Reich geteilt«

Miklós Bánffy beklagt das Ende Siebenbürgens

  • Uwe Stolzmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im Königsschloss schmausten sie üppig, tanzten und tranken viel Wein. Und ein jeder pries seine Götter, und sie verspotteten einander oder stritten ihretwegen.« Das sind die ersten Worte im Buch, noch ehe die Handlung beginnt. Zu gleicher Stunde, heißt es weiter, sei eine Hand aus Feuer an der Palastmauer erschienen, sie begann an die Steine zu schreiben.

Wir kennen die Geschichte aus der Bibel. »Deine Tage sind gezählt, schreibt die Hand im Alten Testament. »Du wurdest gewogen, dein Reich wird geteilt.« In abgewandelter Form steht das Menetekel als Motto vor einem 800-Seiten-Roman. »Die Schrift in Flammen« - wenn man dem Verfasser Miklós Bánffy glauben mag, so ist diese Schrift an den Schlössern seiner Heimat schon 1904 zu sehen, damals, als die Siebenbürger Geschichte heiter beginnt.

Im lieblichen Hügelland am Fluss Maros, im fernen Südosten Europas, erscheint eine Kutsche. Darin sitzt der Held des Romans: Graf Bálint ...


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