Versteck unterm Gymnasium

Der frühere Bunker der Saar-Regierung ermöglicht heute einen besonderen Geschichtsunterricht

  • Birgit Reichert, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im Keller des Hochwald-Gymnasiums in Wadern liegt der frühere Notbunker der saarländischen Landesregierung. Hier sollten Politiker im Kriegsfall Zuflucht finden. Heute werden die Räume von der Schule genutzt - für den Geschichtsunterricht.

Wadern. Um etwas über den Kalten Krieg zu lernen, geht die Klasse 6a einfach in den Keller. Denn in den kühlen und tiefen Gängen des Hochwald-Gymnasiums im saarländischen Wadern liegt ein historischer Ort: der einstige Notbunker der Saar-Landesregierung. Er war 1959 angelegt worden, um Politikern und Sicherheitskräften im Kriegs- oder Krisenfall als Zufluchtsort zu dienen. Hinter zwei großen Stahltüren verbergen sich vier Räume mit Pritschen, Bänken, Duschen, Toiletten und zwei Notausstiegen. »Es ist eng«, sagt die elfjährige Emely. »Hier würde ich es nicht lange aushalten.«

Ausstiege auf dem Schulhof

In den Räumen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Verstaubte Gasmasken liegen neben einer Belüftungsanlage. Im Geräte- und Betriebsbuch sind Bunker-Kontrollen seit 1969 akribisch festgehalten. »Die Schule wusste damals zwar von dem Bunker, hatte aber keinen Schlüssel. Alles war geheim, geheim und nochmals geheim«, erzä...


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