»Was soll Frau Merkel uns schon sagen?«
Seit 20 Jahren kämpft der Solinger Appell gegen Rassismus
Antirassisten haben es nicht leicht in Solingen. Beim offiziellen Gedenken an die Opfer des Brandanschlages werden Faschisten und Islamisten geduldet und antirassistische Arbeit bleibt unterfinanziert.
1993 weigerte sich Helmut Kohl, nach dem Solinger Brandanschlag zum Tatort zu kommen. Er lehne »Beileidstourismus« ab, beschied der damalige Bundeskanzler seine Kritiker lapidar. Wenn sich das Verbrechen in diesen Tagen zum 20. Mal jährt, wird auch Kohls Parteifreundin und Kanzlerin Angela Merkel sich den Weg ins Bergische Land sparen. Dass sie der linken Demonstration unter dem Label »Das Problem heißt Rassismus« fernbleibt - geschenkt.
Doch selbst auf der offiziellen Gedenkveranstaltung der CDU-regierten Stadt Solingen wird statt der Kanzlerin deren Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, reden. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, SPD, verbringt die Tage derweil lieber in Nordamerika, wird die Internetkonzerne Ebay und Google aus der Nähe begutachten. Formal sind Bundes- wie Landesregierung Mitveranstalter des Gedenkens.
Dass die Kanzlerin nicht kommen wird, kann Ali Dogan, der 1...
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