Zappelphilippika

Volksbühne Berlin: René Pollesch schrieb und inszenierte: »Der General«

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wer ist dieser General überhaupt? Die Generalisierung wohl, mit der das Dasein zu harschen Prinzipien, zweifelsarmen Lehren, ödmoralischen Programmen, sittlichen Dogmen gepresst wird. Oder noch höher stehend: Befehlshaber Tod. Generalissimus!

Aber, ihr Utopisten: Wie kann man für eine bessere Welt kämpfen wollen, aber dem Menschen doch weiter die »vernünftige Einsicht« zumuten, diese Welt eines Tages unwiderruflich verlassen zu müssen? Darf eine Gesellschaft menschlich genannt werden, die das Sterben als natürlichen Vorgang definiert und also unangetastet lässt? Und was sollen die Lobpreisungen - gerade der Theaterleute - des leeren Raumes? Darin kann man sich alles Unmögliche vorstellen? Ja, toll, aber so wird doch nur deutlicher denn je, wie wenig uns doch tatsächlich möglich ist! Und was taugt jener Satz, man möge in der Liebe nur der Stimme des eigenen Herzens folgen? Ist dies nicht Sklaverei, also das Gegenteil von Freihe...


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