Stadt-Land-Spiele zu dritt

Eine Fusion von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen? Sobald wohl nicht

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Obwohl Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bundespolitisch nur ein bescheidenes Gewicht besitzen und die Finanzprobleme künftig wohl noch größer werden, ist für die meisten Regierenden die Schaffung eines gemeinsamen Bundeslandes kein ernsthaftes Thema. Und selbst die Metropolregion »Mitteldeutschland« könnte künftig zerbrechen.

Seit Jahren kann man darauf warten: Nähert sich das Sommerloch, stellt jemand die Frage nach einem »Bundesland Mitteldeutschland«. Diesmal ist es Michael Wolf (SPD), Oberbürgermeister der Thüringer Kreisstadt Altenburg. Gar schon im Mai wünscht er sich ein »gemeinsames starkes Land Mitteldeutschland«, um bisheriges »Kirchturmdenken« zu beenden. Denn in Thüringen denke man nur im »Raum Erfurt-Weimar-Jena«, in Sachsen allein in »Dresdner Modellen«.

Fraglos traf die Neustrukturierung des Ostens keine Region härter als das Altenburger Land. Bis 1990 gehörte es zum Bezirk Leipzig, wo die Skatstadt klar die Nummer 2 war. Dann kam die neue Demokratie und eben hier folgte ein schwerer Sündenfall. Obwohl 54 Prozent des Volkes in den Kreisen Altenburg und Schmölln für Sachsen votierten, scherte das die frisch gewählten Volksvertreter nicht. Der Kreistag entschied - geheim! - mit 38 zu 25 Stimmen pro Thüringen.

Selbst die Volkskamm...


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