Opposition mauert

Keine Teilnahme an Syrien-Konferenz

  • Lesedauer: 1 Min.
Die von den USA und Russland geplante Friedenskonferenz zum Syrien-Konflikt droht noch vor ihrem Beginn zu scheitern.

Istanbul (dpa/nd). Die oppositionelle syrische Nationale Koalition kündigte am Donnerstag in Istanbul an, angesichts der jüngsten Eskalation des Bürgerkriegs nicht an den Gesprächen teilnehmen zu wollen. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad hatte hingegen bereits zugesagt.

Der amtierende Vorsitzende der wichtigsten Oppositionsplattform, George Sabra, sagte: »Das Leben der Syrer ist wichtiger als politische Lösungen.« Die Koalition werde nicht an Konferenzen teilnehmen, solange die Stadt Al-Kusair belagert sei und Milizionäre der Hisbollah und Irans in Syrien kämpften. Die libanesische Hisbollah kämpft in der Grenzregion an der Seite der Assad-Soldaten gegen die Rebellen.

Die Nationale Koalition berät bereits seit einer Woche in Istanbul über ihr künftiges Vorgehen. Dabei kommt es immer wieder zu heftigen Streitigkeiten auch über die Struktur der Organisation und die Gewichtung der verschiedenen Gruppen im Entscheidungsgremium. Nun beanspruchte auch die Freie Syrische Armee 30 Sitze für sich. Die genaue Zusammensetzung der Plattform und die Gesamtzahl der Vertreter blieb zunächst offen.

Russland, die USA und die Vereinten Nationen wollen nach Angaben aus Moskau am 5. Juni Details der geplanten Friedenskonferenz besprechen. Das hätten der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry zu Wochenbeginn in Paris verabredet, hieß es.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.