Inflation der Auszeichnungen
Keine Branche vergibt so viele Awards wie die Designbranche. Jetzt regt sich Kritik
Gestalter, Designer und Werber sind im Kundenkontakt auf ihr Ansehen angewiesen. Davon lebt eine boomende Preisverleihungsbranche. Doch immer mehr wichtige Akteure wenden sich ab: Es gehe in der Award-Industrie nur noch ums Geld.
Was ist gute, was ist schöne, was ist am Ende vielleicht sogar relevante Gestaltung? Kaum ein Produkt ist so schwierig zu bewerten wie Design, was im Wesen dieses in der Hauptsache auf Gefühle und Affekte zielenden Wirtschaftszweiges begründet ist. Es liegt daher auch gar nicht fern, dass die Design- und die mit ihr eng verbandelte Werbebranche diejenige ist, die wohl mit Abstand am meisten Auszeichnungen, Preise - in der Branchensprache »Awards« genannt - vergibt. Woran soll der unbedarfte Kunde auch sonst erkennen, wer wirklich gut ist und wer nicht?
Doch inzwischen habe sich schon ein wucherndes System aus einer unübersehbaren Menge von »Awards« und darauf basierenden »Rankings« zu einem echten Problem entwickelt, klagen Brancheninsider. Diese Preise verlören in ihrer inflationären Verbreitung an Aussagekraft und mit ihnen die darauf beruhenden »Rankings«. Bereits vor etlichen Jahren stieg die Agentur »Nordpol« unter Protes...
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