»Dezent asozial«
Junge Hellersdorfer gaben beim Theatertreffen der Jugend mit »hell erzählen« Einblicke in ihren Alltag
An diesem Samstag geht in Berlin das 34. Theatertreffen der Jugend zu Ende. Zu den eingeladenen Produktionen gehörte »hell erzählen«, ein Projekt des Berliner Theaters o.N. Auf der Bühne am vergangenen Sonntag: acht Hellersdorfer Jugendliche im Alter zwischen elf und fünfzehn Jahren, die von ihrem Alltag erzählten. Der ist nicht hell, sondern ziemlich düster. Gewalt in der Familie, Drogen, Hartz IV. Eindringliches, ehrliches Spiel, voller Wut und Wucht. Nach der Aufführung Standig Ovations. Ein gutes Ende des Projekts.
Bei der vorangegangenen Probe am Nachmittag hatte es allerdings wieder einmal »mächtig geknallt«. Auch das war Alltag bei diesem Ensemble auf Zeit. Die meisten der jungen Laienschauspieler kommen aus so genannten bildungsfernen Familien und wohnen in Heimen. »Ich kenn’ böse und gute Menschen. Ich kenn’ Liebe und Hass«, bekennt Needy im Stück. Needy ist Jass, eine schrille Fünfzehnjährige, die am Borderline-Syndr...
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