Mit Regenschirm im Kessel
Trotz Polizeibrutalität herrschte gute Laune im antikapitalistischen Block
Politik-Redakteur Niels Seibert gehörte zu denen, die sich bei Blockupy in Frankfurt am Main beteiligt haben. Er lief im vorderen Teil des antikapitalistischen Blocks mit, kurz hinter der Demospitze und fand sich schließlich im Polizeikessel wieder. Hier seine Eindrücke.
Ich gehörte zu denen, die sich mit einem rot-pinken Regenschirm »vermummt« haben. Wir befanden uns im vorderen Teil des antikapitalistischen Blocks, liefen ein paar Reihen hinter der Demospitze. Wir kamen nicht weit. Als die Demo gestoppt und unser Block eingekesselt wurde, waren die letzten Demonstranten noch nicht vom Auftaktkundgebungsplatz losgezogen.
Es schien ein abgekartetes Spiel zu sein. Sie wollten uns nicht auf der Route an der EZB vorbeilaufen lassen, die der hessische Verwaltungsgerichtshof uns gestattet hatte. Wir standen dann vor einem martialischen Polizeiaufgebot zwischen Häuserschluchten. Trotzdem war von Anfang bis Ende eine gute Stimmung, wozu maßgeblich unsere italienischen Genossen beigetragen haben. Wir haben Parolen gerufen und gesungen, es gab Bengalos und Rauch sowie Choreografien wie in Fußballstadien mit politisc...
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