In der Paradedisziplin versagt

Für Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière wird die Luft wegen des Drohnendesasters immer dünner

Wer hoch fliegt, kann tief stürzen. Diese banale Weisheit erfährt im Moment Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU). Die Euro-Hawk-Aufklärungsdrohne, aus der eine Geldvernichtungswaffe wird, sollte in 20 Kilometer Höhe operieren.

Zwei harte Tage hat Thomas de Maizière in dieser Woche im Kalender notiert. Gestern musste er den NATO-Kollegen in Brüssel beichten, warum sich Deutschland in Sachen »Alliance Ground Surveillance«-System (AGS) - das GlobalHawk-Drohnenprojekt ist eines der größten Rüstungsvorhaben der Allianz - so in die Bresche geworfen hat. Heute soll er dem Verteidigungsausschuss des Bundestages erklären, warum er beim Schwester-Drohnen-Projekt Euro Hawk so spät die Reißleine zog.

Obwohl er fast zwei Wochen zu allen Vorwürfen schwieg, ist klar: Zumindest de Maizières Staatssekretäre Stéphane Beemelmans und Rüdiger Wolf wussten seit 15 Monaten, dass das Euro-Hawk-Projekt zum Desaster wird. Noch früher dämmerte es den Verantwortlichen bei der Luftwaffe. Auch die für Erprobung und Zulassung verantwortliche Wehrtechnische Dienststelle 61 in Manching kann nicht so blind gewesen sein, um nicht zu sehen, welch Unheil da geflogen kommt. Offenbar abe...


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