»Ohne Terror ist die Tugend machtlos«

Am 2. Juni 1793 ergriffen in Frankreich die Jakobiner die Macht - um die Revolution zu retten

Im Frühjahr 1793 zeichnete sich eine tiefgreifende Staatskrise in der unter der Vorherrschaft der Gironde, Interessenvertreter des Handels- und Industriebürgertums, stehenden französischen Republik ab: In der Vendée, einem Département an der Westküste, weitete sich der konterrevolutionäre Aufstand aus. In den Großstädten herrschte Hunger, der zu Volksunruhen führte. General Dumouriez, der Sieger von Valmy, lief zum Feind über. Die Österreicher bedrohten Frankreichs Norden. Toulon wurde durch die Engländer besetzt. Und die Gironde betrachtete die Revolution als beendet, erfasste nicht, dass es um deren Leben und Tod ging. Eine Fortexistenz ihrer Herrschaft hätte zur Restauration des Feudalregimes und eventuell gar zum Verlust der staatlichen Souveränität Frankreichs geführt.

Deshalb erfolgte am 2. Juni 1793 »mit Notwendigkeit«, wie der große Leipziger Revolutionsforscher Walter Markov betonte, die Entmachtung der Girondins und ...


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