Jede vierte Talsperre Sachsens lief über
Nach dem Wasser steigen die Erwartungen an die künftige Hochwasservorsorge
Das erneut überflutete sächsische Grimma hätte 2006 eine wenig sehenswerte, wohl aber wirksame Schutzmauer haben können. Viele Einwohner wehrten sich jedoch dagegen. Ein wesentlich teureres Projekt stand erst für 2017 an. Doch auch Sachsen verrechnete sich - so etwa bei der Aufnahmemenge der 43 Talsperren im Land.
Wieder Grimma! Die Menschen in der Kleinstadt sind fassungslos. Es ist das dritte schwere Hochwasser für sie. Doch während zwischen dem ersten 1954 und dem zweiten 2002 fast ein halbes Jahrhundert verging, dauerte es nun nur elf Jahre bis zur nächsten Katastrophe. Ein Zufall?
Jeder, den man fragt, hat seine Antworten darauf. Zu DDR-Zeiten habe man eben konsequent die Flussauen von Bebauung freigehalten, sagt mancher. Auch die Landwirte pflügten nicht so dicht an die Dämme heran, und die Flussmeistereien beschäftigten überdies Bisamratten-Jäger. Die stellten den fruchtbaren Nagern nach, die ihre Baue halt gern in die Dämme treiben.
Doch all das sei nun Geschichte - und mancher Damm damit nun perforiert wie ein Schweizer Käse, unkt man entlang der Mulde, die auch noch als schnellster Fluss Mitteleuropas gilt. Erst kurz vor Grimma vereinigen sich in ihr die Freiberger Mulde und Zwickauer Mulde.
Die Wassermassen, die d...
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