Gerangel ums Geld

Das gab's doch schon mal: Projektförderung hängt künftig vom Medaillenpotenzial ab

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die deutschen Spitzensportverbände verändern ihre Förderstruktur. Je größer das Medaillenpotenzial eines Verbandes ist, desto mehr Projektförderung verteilt der DOSB zusätzlich zur Grundförderung. Wenn die letzten Finanzfragen geklärt sind, sollen dieses Mal auch sämtliche »Medaillenkorridore« der Zielvereinbarungen veröffentlicht werden.

Jene Sportjournalisten im Raum, die den Großteil ihres Berufslebens in der DDR verbrachten, flüsterten sich zu: »Das hatten wir doch alles schon mal.« Gerade hatte Rainer Brechtken, Vorsitzender der Konferenz der Spitzenverbände, eine Veränderung der deutschen Sportförderung vorgestellt. Die lässt sich vereinfacht so übersetzen: Je höher die Medaillenchancen eines Verbandes bei den nächsten Olympischen Spielen sind, desto mehr Geld bekommt er. Im Umkehrschluss gilt natürlich auch: Je niedriger das Medaillenpotenzial, desto weniger Geld wird in die Kassen fließen. »Damals traf es Eishockey«, erinnerte sich ein älterer Kollege. Heute ist es Rugby.

Zwei Tage hatten die 62 deutschen Spitzensportverbände am Wochenende in Berlin debattiert und dann das neue Cluster-System »einstimmig beschlossen«, betonte Brechtken. »Die Mittel reichen nicht aus, um alle Projekte zu bedienen. Wir mussten also ein objektives System entwickeln und hab...


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