»Wenn sie dich wollen, kriegen sie dich«

Enthüller des US-Spionageskandals sieht sich künftig als ein Mann auf der Flucht

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Edward Snowden glaubt nicht, dass er je nach Hause zurückkehren kann. Trotzdem war er bereit, im Namen der Freiheit der Bürger die groß angelegte Abhöraktion des Weißen Hauses aufzudecken. Nun sucht er Asyl.

Edward Snowden sieht aus, wie man sich einen »Nerd« vorstellt, einen Computerfreak mit Brille und Stoppelbart, für den die Welt nur auf dem Bildschirm stattfindet. Der 29-Jährige hat sich jetzt als der Informant zu erkennen gegeben, der mit der Weitergabe von zwei geheimen Dossiers an »The Guardian« und »Washington Post« die größte Geheimdienstaffäre der USA seit Jahrzehnten losgetreten hat.

»Guardian« veröffentlicht auf seiner Webseite das Video mit einem zwölfminütigen Interview, in dem Snowden begründet, warum er den Geheimnisverrat begangen hat und sich jetzt öffentlich stellt. Es wurde in einem Hotelzimmer in Hongkong aufgenommen. Snowdens Botschaft: Ich will nicht in einem Land leben, das seine Bürger so schlimm ausspioniert. Und: »Ich weiß, dass ich meine Heimat nicht wieder sehen werde.« Snowden ist jetzt die meistgesuchte Person auf US-Fahndungslisten. Er ist auf der Suche nach einem Land, das ihm Asyl gewährt. Das kö...


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