Sieben auf einen Streich
Arzneimittelreport warnt ältere Patienten vor mehr als zwei oder drei Medikamenten am Tag
Einen besorgniserregenden Medikamentenverbrauch attestiert der neueste Arzneimittelreport der Barmer GEK auf der Basis der Verordnungen des Jahres 2012 älteren Menschen, Demenzpatienten und Kindern.
Wer kennt sie nicht, die Plastikkommödchen bei Oma auf dem Nachttisch? Für jeden Wochentag ein Schubfach, und wenn man dieses aufzieht, hat man noch einmal drei Fächer für morgens, mittags und abends − stets gefüllt mit bunten Pillen.
So ein Arzneimittelspender, im Fachhandel Dispenser genannt, ist bitter nötig, denn Menschen über 65 nehmen im Durchschnitt verteilt über jeden Tag sieben verschiedene Arzneimittelwirkstoffe ein. Wer soll da noch durchsehen? Polymedikation oder Polypharmazie nennt der Experte diesen Umstand. Zwei bis drei Mittel könne der Körper noch verkraften, so Arzneimittelexperte Gerd Glaeske von der Universität Bremen, bei der gestrigen Vorstellung des Barmer Arzneimittelreports in Berlin. Was darüber hinausgehe, verursacht Probleme wie unerwünschte Wirkungen sowie die Verminderung der Nieren- und Lebertätigkeit bei den Betroffenen. Die Therapietreue ist unter diesen Umständen oftmals auch nicht mehr ...
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