Ich sehe was, was du nicht bist

»Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners« im Theater an der Parkaue

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Immer wieder öffnen sich Türen. Ein gutes Bühnenbild von Fred Pommerehn, um hinter etwas zu kommen. In der Uraufführung »Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners« im Jungen Staatstheater Berlin bahnen sich Gedanken kreuz und quer ihre Wege.

Das Stück von Heinz von Foerster und Bernhard Pörksen stellt alles in Frage. Wahrnehmung und Widerspiegelung der Realität driften auseinander. Thesen werden auf den Kopf gestellt. Bilder im Kopf trügen. Wir sehen, was nicht da ist, verstehen, was nicht gesagt wird. Ich sehe was, was du nicht bist.

Der Stücktitel geht auf einen Satz des österreichischen Philosophen und Physikers Foerster zurück. Er ging davon aus, dass Wahrheit und Lüge einander bedingen und die Inanspruchnahme der Wahrheit in der Geschichte der Menschheit zu katastrophalen Folgen führte und führt. Glaubenskriege für das angeblich einzig Wahre waren für ihn Beispiel. Pörksen, Medienwissenschaftler, folgt seinem akademi...


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