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Unsozialer »Sozialer Tag«?
Sabine Kruse kritisiert die zunehmende Zahl »sozialer Projekte« an Schulen
nd: Frau Kruse, Sie sind Oberstudienrätin an einem Gymnasium in Lübeck, unterrichten Musik, Französisch und Geschichte und gehören seit 26 Jahren der GEW an. Wenn am 13. Juni wieder deutschlandweit »Sozialer Tag« an Schulen ist, ist das für Sie ein Problem. Warum?
Kruse: In Deutschland hat sich die Schullandschaft seit den 90er Jahren stark verändert. Kontakte zu sozialen Einrichtungen und zur Wirtschaft sind inzwischen fester Bestandteil des Unterrichts geworden. Projekte wie beispielsweise Schulsanitäter, Girls' Day, Schulhofgestaltung oder Schüler Helfen Leben − Letzteres organisiert den Sozialen Tag − gehören längst zum festen Schulprogramm. Dabei handelt es sich durchweg um Aktivitäten, die persönlichen Einsatz erfordern und fördern und die mit hohem Ansehen verbunden sind. Deshalb fällt es zwar schwer, solche Einrichtungen kritisch zu hinterfragen, notwendig ist es dennoch, weil nämlich das forcierte soziale Enga...
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