Schloss nach Spenderlaune

Heute wird in Berlins Mitte der Grundstein für das Humboldtforum gelegt

Schloss oder Palast, preußisch oder modern, Nostalgie oder Vision − seit 1990 der Palast der Republik geschlossen wurde, tobt der Streit über die Gestaltung des Berliner Schlossplatzes. Mit der Grundsteinlegung für das Museumsprojekt Humboldtforum inklusive Kopien der Schlossfassaden scheint die Entscheidung gefallen. Ein Ort des Wissens und der Weltkulturen im Geiste der Humboldt-Brüder soll entstehen. Doch längst sind nicht alle überzeugt vom Sinn dieses »Traumschlosses« und hoffen, dass es beim Traum bleibt.

Feste soll man feiern, wie sie fallen − auf dem Berliner Schlossplatz hält man sich an dieses Motto. Heute wird dort, wo vor ein paar Jahren der Palast der Republik entsorgt wurde, der Grundstein für eines der umstrittensten Bauprojekte Deutschlands gelegt: das Berliner Schloss. Doch das liefert nur die barocken Hülle, hinter der ein moderner Ausstellungsort der Weltkulturen entstehen soll, ein »Ort zur Selbstvergewisserung in einer global vernetzten Welt«: das Humboldtforum.

Ein solch bedeutungsschweres Vorhaben kommt natürlich nicht allein mit einer Grundsteinlegung aus. Bereits vor einem Jahr zelebrierten Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU), Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) den Baubeginn. Zu dieser Besetzung stößt heute noch Bundespräsident Joachim Gauck hinzu. Und in einem Jahr könnte das Ganze noch einmal wiederholt werden. Denn 2010, auf dem Höhe...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -