Verschlungene Pfade nach Kyoto
Russland blockiert Verhandlungen über Klimaziele
Heute endet die Frühjahrstagung über künftige Klimaziele der Vereinten Nationen in Bonn. Große Sprünge wurden bisher nicht gemacht.
2020 läuft das Klimaschutzabkommen von Kyoto aus, dass 1997 von dem Argentinier Raúl Estrada-Oyuela in einer legendären Nachtsitzung durchgepeitscht wurde. Danach müssen alle Länder der Erde ihre Emissionen reduzieren, nicht nur die Industrienationen. So wurde es vor zwei Jahren in Durban beschlossen und ein Jahr später in Doha bekräftigt.
Doch bei der Vorbereitung der nächsten Klimakonferenz im November in Warschau könnte die Klimarettung ins Stocken geraten. Russland wollte in Doha nämlich kurz vor Ende noch einmal über »Hot Air« reden. »Heiße Luft« ist der Begriff für nicht entstandene Emissionen. Das Land hat eine Menge davon, schließlich sank der Kohlendioxidausstoß des Landes wegen des Zusammenbruchs der sozialistischen Wirtschaft seit 1990 um rund 30 Prozent. Dieser Rückgang ist heute bares Geld wert, denn man kann nicht entstandene Emissionen auf dem Markt an Länder verkaufen, die ihren Kohlendioxidausstoß nicht reduzi...
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