Land soll 51 Prozent halten
Die Bürger sollen 49 Prozent bekommen - so steht es im Konzept, das die neu gegründete Genossenschaft BürgerEnergie zur ersten Runde des Konzessionsverfahrens um das Berliner Stromnetz eingereicht hat. Der Wunschpartner, das Land Berlin, soll nach diesem Plan 51 Prozent am gemeinsamen Stromnetz halten.
»Das ist von der Politik auch so gewollt«, sagt Hartmut Gaßner, Rechtsanwalt und Aufsichtsratsvorsitzender von BürgerEnergie. Das Land ist indessen mit der eigenen BerlinEnergie GmbH am Konzessionsverfahren beteiligt. In der Schlussphase der Bewerbung wird sich Berlin für eine Variante entscheiden müssen.
BürgerEnergie hat mittlerweile 1200 Mitglieder und verfügt über ein Kapital von 5,5 Millionen Euro. Die Genossenschaft muss bis zu 200 Millionen Euro aufbringen, wenn es den selbst kalkulierten Preis von eine Milliarde für das Stromnetz anteilig mittragen will. Der genaue Betrag ist indessen noch offen. Da Vattenfall nicht alle Kostenpunkte offenlegt, sind bisherige Angaben nur geschätzt und schwanken zwischen 400 Millionen und drei Milliarden Euro. Der Finanzierung sieht Gaßner entspannt entgegen. Sie ließe sich über Anleihen stemmen.
Das erfolgreiche Bürgerbegehren des Energietischs sei ein wichtiges Zeichen - gegen Vattenfall und für eine starke Bürgerbeteiligung. Die Genossenschaft, die eine soziale, grüne und dezentrale Energieversorgung erreichen will, hofft auf dessen Wirkung. Auch wenn der Volksentscheid zu Gunsten der Rekommunalisierung ausfällt, läuft das Vergabeverfahren um das Stromnetz weiter. »Wir stehen dann vor einem juristischen und politischen Problem«, sagt Gaßner. Eine Kooperation könne den Ausgleich schaffen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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