Der »Joker« Konrad sticht nicht
Zeitplan für das geplante Endlager ist nicht mehr einzuhalten
Rund 60 Atommüllstandorte warten auf die Fertigstellung des Endlagers Schacht Konrad. Doch die verzögert sich immer weiter. Atomindustrie und Politik sehen den Schacht als letzte Lösung für die ungeklärte Müllfrage.
Das Mitte der 1980er errichtete Atommüllzwischenlager im westfälischen Ahaus war zunächst als Aufbewahrungsstätte für verbrauchte Brennelemente gedacht. Mehr als 300 Castorbehälter mit abgebrannten Stäben aus Leichtwasserreaktoren und Brennelementekugeln aus dem nahen Hochtemperaturreaktor Hamm-Uentrop warten darauf, dass sie spätestens 2036 - so lange gilt die Genehmigung - in ein Endlager transportiert werden können.
2010 gestattete die Bezirksregierung Münster der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), dem Zwischenlagerbetreiber, in Ahaus auch schwach und mittelradioaktiven Atommüll zu lagern: Betriebs- und Stilllegungsabfälle aus deutschen AKW wie kontaminierten Bauschutt, Papier, Putzlappen, Metallschrott sowie ausgebaute Anlagenteile. Die Genehmigung dafür erlischt 2020.
Bis dahin, so wurde versichert, würde mit Schacht Konrad in Salzgitter das erste nach Atomrecht genehmigte Endlager für schwach und mittelradioak...
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