Gefangen in der Botschaft
Ecuador drängt weiter auf diplomatische Lösung im Streit um Julian Assange
Trotz britischer Auslieferungsbemühungen wird Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange die ecuadorianische Botschaft in London vermutlich bis auf Weiteres nicht verlassen. Der Australier sei notfalls bereit, noch »mindestens fünf weitere Jahre« in dem Diplomatengebäude auszuharren, sagte Ecuadors Außenminister Ricardo Patino am Montag nach einem Gespräch mit seinem britischen Amtskollegen William Hague, das keine Annäherung zwischen beiden Staaten brachte. Beide Außenminister wollten zwar »die Kommunikationskanäle offen halten, erzielten aber keinen Durchbruch«, hieß es in London - fast exakt ein Jahr nach Assanges Flucht in das Botschaftsgebäude am 19. Juni 2012.
Kurz vor dem ersten Jahrestag seiner Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London trat der Mitbegründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, am Sonntag vor die Öffentlichkeit. Unter dem Jubel von über 100 Unterstützern im Zentrum der britischen Hauptstadt ließ sich der 41-Jährige gemeinsam mit dem ecuadorianischen Außenminister Ricardo Patiño fotografieren. »Julian, amigo, Ecuador está contigo«, skandierten die Anhänger des Internetaktivisten: »Julian, Freund, Ecuador ist bei dir.«
Dieser Gewissheit zum Trotz kann Assange auf keine rasche Lösung seines Dilemmas hoffen. Auch ein Jahr nachdem er in der Botschaft des südamerikanischen Landes Zuflucht gesucht hatte, bleiben die Fronten zwischen London und Quito verhärtet. Derweil lebt Assange in einem 20 Quadratmeter großen Raum des rot geziegelten viktorianischen Gebäudes im historischen Zentrum der britischen Kapitale. Dorthin hatte er sich am 19. Juni vergan...
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