Wir müssen nicht überall siedeln
Wasserbau- und Hydrologieprofessoren sorgen sich um Hochwasserschutz
Kai-Uwe Graw ist Professor für Wasserbau am Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik der Technischen Universität Dresden. Er und seine Kollegen sehen Handlungsbedarf beim künftigen Hochwasserschutz. Mit ihm sprach nd-Redakteur Jörg Meyer.
nd: Sie sind Mitautor der Resolution »›Mehr Raum für die Flüsse‹ reicht nicht«. Was verbirgt sich dahinter?
Graw: Die Resolution haben einige Wasserbauprofessoren aufgestellt, weil in der aktuellen Diskussion um Hochwasserschutz häufig nur erwähnt wurde, »wir müssen Deiche rückverlegen, wir brauchen mehr Platz für das Wasser«. Das ist sicherlich ein Aspekt, aber nicht der allein selig machende.
Das bedeutet ...
Wenn wir Dresden betrachten, dann ist das Elbtal oberhalb der Stadt sehr schmal. Für eine Rückverlegung der Deiche ist da kaum Platz. Das hätte bezogen auf die riesigen Wassermassen der aktuellen Flut praktisch keine Auswirkungen. An solchen Stellen braucht man, wenn man dort weiter wohnen und arbeiten will, weiterhin Dämme und Deiche oder mobilen Hochwasserschutz. Wir wollten auch in die Diskussion einbringen, ob man wirklich an jeder Stelle siedeln und bauen muss. Eine Dresdner Neubausiedlung, die nach 2002 gebaut...
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