Spaß, Party und Umweltschutz

Ein NSU-Helfer erklärt seine Welt / Zwölfter Prozesstag in München

  • René Heilig, München
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Es geht um die Schuld am Tod von zehn Menschen, die eine rechtsextremistische Terrortruppe namens NSU auf sich geladen hat. Doch im Gerichtssaal wird über die Art und Weise gestritten, wie man einen Angeklagten befragen darf. Bisweilen provoziert das kleine juristische »Semantikseminar« sogar Lachen.

»Herr Vorsitzender, ich beanstande die Frage.« Vor allem Rechtsanwalt Wolfgang Heer, einer der Verteidiger von Beate Zschäpe, tut sich mit dem Satz hervor. Sie ist die Hauptangeklagte des Verfahrens gegen die Neonazi-Terrorbande »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU). Gestern ging vor dem Münchner Oberlandesgericht der zwölfte Prozesstag über die Bühne.

Bisweilen schließen sich die Rechtsanwälte vom Mitangeklagten und Thüringer NPD-Funktionär, Ralf Wohlleben, der Kritik an den Befragungen an. Gleichzeitig heben mehrere Dialoge an, es gibt Zwischenrufe. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl bittet dann, falls er überhaupt die Frage »akustisch verstanden« hat, sie präziser zu fassen. Manchmal gibt er sprachliche Nachhilfe, wie er sich »offene Fragen« vorstellt und erklärt, wie weit er geneigt ist »Grenzbereiche« zuzulassen.

Ab und zu entsteht daraus ein Wortgefecht. Zumeist zwischen Nebenklageanwälten und Verteidigern....


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