Schulhof ohne Regeln
Die Gewalt unter Jugendlichen wird zwar seltener, doch dafür häufig brutaler
Schon immer haben Jugendliche ihre Konflikte auch mit handgreiflichen Mitteln ausgetragen. Die Zahl der Gewaltdelikte ist zwar rückläufig, doch Fachleute warnen vor einer Zunahme extremer Gewaltdelikte.
Eine Rangelei an einem Gymnasium, die eskaliert: In der »großen Pause« gegen halb zehn zückt ein Sechzehnjähriger plötzlich ein Messer und geht damit auf einen Mitschüler los. Der Streit zwischen den beiden Jugendlichen, so berichten Klassenkameraden später, hat eine Vorgeschichte. Dem Täter war ein paar Wochen zuvor das Handy gestohlen worden. Sein späteres Opfer hat er des Diebstahls verdächtigt, ständig mit ihm gestritten, ihn beschimpft und mehrfach körperlich bedroht. Jetzt entlädt sich die hoch geschaukelte Aggression in einem brutalen Akt der Gewalt.
Kein Alltag in deutschen Schulen, aber auch kein Einzelfall: Jeder dritte schulpflichtige Junge, so ergab eine Untersuchung des Bundeskriminalamtes, hat schon mal einen Mitschüler geschlagen und getreten. Etwa fünf Prozent aller Schüler stuft die BKA-Studie »Aggression und Delinquenz unter Jugendlichen« als »regelmäßig gewalttätig« ein. Als das Kriminologische Forschungsins...
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