Kein Angebot, dafür viele Streiks
Verhärtete Fronten im Tarifstreit im Einzelhandel
Die Tarifrunde für die rund drei Millionen Beschäftigten im Einzelhandel kommt nicht weiter. Die Streikbereitschaft der Belegschaften ist hoch, und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verzeichnet eine Rekordzahl an Neueintritten.
Es geht nicht voran im Tarifkampf im Einzelhandel. Seit Monaten laufen in den Bundesländern Verhandlungen. Während die Gewerkschaft ver.di darauf beharrt, ausschließlich über mehr Geld zu verhandeln, wollen die Arbeitgeber nur dann ein Angebot für Gehaltserhöhungen vorlegen, wenn ver.di sich auf einen neuen Manteltarif einlässt.
»Unsere Forderung steht«, erklärt ver.di-Sprecherin Christiane Scheller. »Der Mantel muss unverändert wieder in Kraft gesetzt werden. Und unsere Leute brauchen ein höheres Entgelt.« Darauf wollen sich die Arbeitgeber nicht einlassen. Der Handelsverband Deutschland hat im März in allen Ländern außer in Hamburg den Manteltarifvertrag gekündigt. Es sei »höchste Zeit den Manteltarifvertrag zu modernisieren«, teilt der HDE mit. Darunter versteht der Verband, Kassiererinnen in Discountern sowie Hilfstätigkeiten wie Regale-Befüllen schlechter zu bezahlen, Spät- und Nachtzuschläge zu streichen oder zu kürzen. ...
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