Transgene Kastanien?

Biolumne

  • Reinhard Renneberg, Hongkong, und JoJo Tricolor, Cherville
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Zeichnung: Chow Ming
Zeichnung: Chow Ming

Einst konnte ein amerikanisches Eichhörnchen die ganze Strecke von Maine (Neuengland) nach Florida von Kastanie zu Kastanie hüpfen. Nordamerika hatte vor 150 Jahren vier Milliarden Amerikanische Kastanien (Castanea dentata), manche bis zu 30 Meter hoch und drei Meter dick! Diese Bäume haben nichts zu tun mit der bei uns verbreiteten Rosskastanie, sondern sind mit der Esskastanie (Maroni) verwandt.

Die Pracht fand nach 1904 ein unerwartetes Ende: Experimentierfreudige Gärtner hatten aus Ostasien eine verwandte Art in den New Yorker Botanischen Garten gebracht. Und mit den Bäumen auch einen parasitären Pilz Cryphonectria parasitica (Kastanienrindenkrebs) eingeschleppt. Der verbreitete sich von New York aus über die ganzen USA. Im Gegensatz zu ihren asiatischen Vettern, die sich im Lauf der Evolution an »ihre« Schlauchpilze angepasst hatten, starben die Amerikanischen Kastanien. Heute existieren nur noch vereinzelte erwachsene Ex...


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