Lichtblicke auf Lichtgestalten

Arbeiten des linken französischen Fotografen Willy Ronis im Picasso-Museum in Münster

  • Alfons Huckebrink
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wehende Fahnen, fliegende Röcke, beschwingte Tänzer: Immer ist neben den Menschen das Licht der Hauptakteur in den beglückend intensiven Fotografien des Willy Ronis (1910-2009). Es spielt ihnen mit, macht sie auf überraschende Weise zu Lichtgestalten. Das gilt auch für die stillen Motive, in denen das Licht- ins Schattenspiel changiert und den flüchtigen Moment in ein melancholisch grundiertes Zwielicht hüllt.

Das Picasso-Museum in Münster bereichert den Sommer mit einer Retrospektive, die mehr als 60 Jahre im Schaffen des französischen Kamera-Künstlers repräsentiert. Klug ausgewählte 80 Arbeiten bringen die Schwarz-Weiß-Fotografie auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung zur Anschauung. Im Gegensatz zu seinen Bildern blieb Ronis außerhalb Frankreichs relativ unbekannt, wenngleich er bereits 1960 auf Einladung von John Heartfield erstmals die DDR besuchte.

Willy Ronis arbeitet als Junge im kleinen Fotostudio des Vaters, eines...


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